Entstehung der Ajiem
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1900 v. H. Z. – 1100 v. H. Z.
Hylianische Datierung: 1400 v. H. Z. – 200 v. H. Z.
In der Vergessenen Chronik steht über das Alte Volk geschrieben, dass es, sobald es sein Ziel erreicht und das Heilige Reich gefunden hatte, dort im Einklang mit der Natur, der Magie und dem Göttlichen lebte und strikte Richtlinien befolgte. Unter ihnen gab es seinerzeit Abtrünnige, welche die Regeln überschritten und nach Mächten griffen, die sie eigentlich geschworen hatten zu bewahren; Gier hatte ihre Herzen verdorben.
Eines Tages verbündeten sie sich und versuchten gemeinsam, das Triforce zu erlangen, wobei sie scheiterten und aufgehalten wurden. Die Strafe für den Frevel war der vollständige Ausschluss der Täter und deren kompletten Familienstämme aus dem Reich, so dass mehrere Hundert Angehörige des Alten Volkes für das Verbrechen der jeweils verräterischen Verwandten büßen mussten. Auf magische Weise nahm man ihnen die spitzen Ohren, da diese als Symbol des Göttlichen und einer sensibleren Wahrnehmung der Welt und ihren Gegebenheiten galten, und verbannte sie in die unwirtliche Wüste, die ihre Heimat sein sollte, fernab des Goldenen Landes.
Über die Jahrhunderte hinweg bildeten sich somit im Westen einige Sippschaften, die zusammenhielten, verband sie ihr gemeinsames Schicksal als Ausgestoßene. Der Sprache des Alten Volkes nach wurden sie Ajiem genannt, was übersetzt „Von der Mutter verstoßen“ bedeutet und damit Bezug zu den göttlichen Müttern der Schöpfung nimmt; sie selbst akzeptierten den Namen aus Bedauern und dem Vorsatz, künftig bessere Wege zu gehen.
Teils kam es unter den Ajiem zu Vermischungen mit den anderen, menschlichen Wüstenstämmen und durch die Verbannten des Alten Volkes, deren Klugheit und Wissen, profitierten jene davon. Obwohl ihnen noch der Zugang zur Magie ermöglicht war, verloren sie über die Jahre hinweg allmählich die notwendige Kenntnis und letztlich ihre Fähigkeiten.
Stattdessen schlugen sie in ihrer Notlage anfangs mehr den Pfad von Kriegern und allen voran Dieben ein, denn das Überleben in der Wüste stellte einen harten Kampf dar, der nur vom Starken bestanden werden konnte; nachdem sie sesshaft wurden und eine Grundlage zum Leben besaßen, ließen sie davon ab und kehrten vollständig zur Ehrenhaftigkeit zurück, der sie nie völlig entsagt hatten. Der Verruf hingegen haftete ihnen in der hylianischen Welt noch lange an.
Ihre ersten, später aufgegebenen Siedlungen und Bauten befinden sich nördlich der Wüstenstadt Cenabun und sind als Ajieam-Ruinen bekannt sowie man nach den Ajiem später sogar die Wüste benannte. Bedeutend für die Nachwelt und ein letztes Zeugnis ihrer Abstammung stellt der Wüstenkoloss und der darin liegende Geistertempel dar, der im Teil der sogenannten Gespensterwüste gelegen ist. Aufgrund des Mangels an brauchbarem Lebensraum und Rohstoffen gedieh ihre Kultur langsam und schwerlich und die widrigen Umstände forderten zu Beginn zig Todesopfer. Erst der Fund von Edelsteinadern in den Bergen nahe Ilujin kurz nach der Gründung Cenabuns, der ersten und einzigen Stadt der Ajiem, begünstigte die Entwicklung.
Die anerkannte Hylianische Chronik leugnet den Ursprung der Ajiem, so waren es Verbannte der Hylianer, die sich zu den Bewahrern der göttlichen Macht erklärt hatten; zusätzlich gilt das Alte Volk als Erbauer des Geistertempels.
Zwar bleibt die Namensgebung der Ajiem identisch, allerdings ändert sich die Ableitung – man führt es auf die urhylianische Sprache zurück, die damals unter den Hylianern noch üblich war; natürlich glich sie der des Alten Volkes.
Ist von den Verrätern die Rede, spricht man von vielen Männern und deren Familien, die sich zu einer Truppe zusammenschlossen, einer Armee nicht unähnlich, und durch ihr Streben nach der Dreimacht einen Krieg hervorgerufen hätten, wären sie nicht zuvor von den Rechtschaffenen bezwungen und verbannt worden. Diese Veränderung der Tatsachen impliziert eine zeitliche Verschiebung und laut der hylianischen Überlieferung entstanden die Ajiem erst in späteren Jahrhunderten, als das Alte Volk lange nicht mehr existierte.