Gut & Böse: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 22. Februar 2019, 19:32 Uhr
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Unter den Völkern und Stämmen in der Welt von Hyrule gilt eine konsequente Auffassung von Gut und Böse, die der Interpretation des Willens der Drei Göttinnen Din, Nayru und Farore entspringt und als ein Leitfaden für ein rechtschaffenes Dasein im Sinne des göttlichen Guten dient.
Inhaltsverzeichnis
Historische Überlieferung
Im Zuge der Schöpfung spalteten die Drei Göttinnen die Urkräfte des Seins in alle bekannten Gegensätze, darunter das Licht, woraus das Gute entsteht, und die Dunkelheit, die Finsternis, die das Böse hervorbringt; sie gelten als beseelt und mit einer Gesinnung behaftet im Unterschied zu den anderen, neutralen Elementen und der elementaren Form von Licht und Dunkelheit, die sich unter anderem durch Tag und Nacht oder Sonnenschein und Schatten zeigen. Während sie das gute Licht beließen, damit alles in dessen Glanz gedieh, sperrten sie die böse Dunkelheit in die Niederhöllen, um zu verhindern, dass sie alles verschlang und vernichtete. Das Triforce gaben sie der Welt als Geschenk an das Gute und Schutz gegen das Böse zugleich.
Der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, Gut und Böse, ist uralt wie die Welt selbst. Das Böse ist zwar Teil des Universums, aber es versucht aus dem Schlund, in den es gebannt worden ist, hervorzukriechen und sich des Guten zu bemächtigen und es zu bezwingen, eine Gefahr für alle Geschöpfe und ein Frevel gegenüber den Drei Göttinnen, schändet es deren Werk und bäumt sich gegen das zugedachte Los auf. Die Völker und Stämme im Königreich Hyrule sehen sich als Kinder der Drei Göttinnen und von ihnen mit dem Auftrag ausgestattet, dem Guten zu folgen und sich dem Bösen zu widersetzen.
Das Licht und das Gute
Die Göttlichen Gesetze
Die Göttlichen Gesetze sind zehn Lehrsätze im Sinne des Guten, nach denen alles Tun und Handeln zu richten ist. Im Königreich Hyrule sind sie allgemein bekannt und bilden die Grundlage sowohl von Religion als auch weltlichem Gesetz.
- Die Drei Göttinnen sind drei und keine unter ihnen ist ihren Schwestern eine Herrin, so haltet auch Ihr keine der drei gering.
- Die Drei Göttinnen schufen jede der Vier Früchte gleich an Rang, so haltet auch Ihr keines der Völker gering.
- Die Drei Göttinnen schufen das Leben und den Tod, so nehmt ihnen nicht ihre Rolle und fällt Urteil darüber.
- Die Drei Göttinnen schufen das Wort als Mittel zur Wahrheit, so haltet auch Ihr Eure Rede frei von Lug, Täuschung und Verrat.
- Die Drei Göttinnen gaben ihrer Schöpfung den Teil, der ihr zusteht, so nehmt auch Ihr nicht, was Euch nicht gegeben ist.
- Die Drei Göttinnen verbannten das Böse in die Niederhöllen, so haltet auch Ihr Euch fern von den Ausgeburten der Finsternis.
- Die Drei Göttinnen wählten das Gute für die Welt, so haltet auch Ihr Euch fern von falschen Gedanken, falschen Taten und falscher Rede.
- Die Drei Göttinnen schätzen Kraft, Mut und Weisheit, so sucht auch Ihr Euch in den Tugenden zu vervollkommnen.
- Die Drei Göttinnen schufen das Triforce als Zeichen ihrer Macht und Herrlichkeit, so spottet auch Ihr nicht ihrer Macht und Herrlichkeit.
- Die Drei Göttinnen gaben ihrer Schöpfung das Mysterium der Magie, so missbraucht auch Ihr nicht die Freiheit und die Macht, die mit ihr einhergehen.
Praxis
Neben den drei Tugenden Kraft, Mut und Weisheit werden aus den Göttlichen Gesetzen alle möglichen guten Eigenschaften abgeleitet, wie Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Vernunft, Bescheidenheit, Fleiß, Gehorsamkeit, Loyalität, Treue oder Sittsamkeit. Ein Leben nach diesen Maximen gilt als vorbildlich und soll angestrebt werden; von Verstößen dagegen, von Frevel und Sünde, und denen, die sie verüben, ist sich fernzuhalten. Obwohl sich jeder stets an dem Anspruch messen soll, wird er vor allem an die gestellt, die Verantwortung haben, einen hohen Rang bekleiden, ob vom Oberhaupt einer Familie bis zum Herrscher.
Aussage und Bedeutung der Göttlichen Gesetze und eines guten Tuns und Denkens sind zuweilen nach der Situation abzuwägen. Die Beweggründe sind entscheidend. Wer zum Schutz und zur Verteidigung von Leib und Leben und seines Besitzes oder dem anderer jemandem schadet, begeht keinen Verstoß. Sich gegen einen Angriff zu wehren, der eine Verletzung gegen des Gute darstellt, ist heldenhaft. Darauf beziehen sich Recht und Ordnung, das Verurteilen und Bestrafen von Verbrechen. Soldaten der Hylianischen Armee und Ritter begehen auch keinen Mord, töten sie einen Feind, der sich gegen Land, Bewohner und König erhebt, die sie zu schützen gelobt haben, sondern eine ehrenvolle Tat, zumal sie in Kampf und Krieg ihr eigenes Wohl für das anderer und für einen hehren Zweck riskieren.
Gemeinsamkeiten und Differenzen
Zwischen den Völkern und Stämmen und je nach Region gibt es Unterschiede, wie alles ausgelegt wird und letztlich zu verstehen ist. Je größer die Widersprüche zueinander, umso mehr können sie Anlass für gegenseitige Ablehnung und Unruhen sein.
Ein relativ ähnliches Verständnis teilen Goronen, Hylianer, Menschen, die sich in deren Gesellschaft integrieren, und Zoras miteinander und alle, die sich innerhalb Zentralhyrules als heimisch sehen, sind hier ein reger Kontakt und Austausch sowie Bündnisse vorhanden, die eine gemeinsame Basis stärken. Als Händler pflegen die Dekus etwas Opportunismus und sind weniger an einen Konsens gebunden, während das Naturell der Kokiris als ewige Kinder und durch Abgeschiedenheit sowieso zur Unschuld neigt und sie, außer Sticheleien und Streiche, das Böse in Gedanken und Tat eigentlich nicht kennen. Die Gerudos und Shiekah haben jeweils einen einerseits strengen, andererseits sehr eigenen Kodex, der von den gängigen Normen häufiger abweicht und Gebote anders favorisiert. In den äußeren Regionen des Königreichs Hyrule sind lokale, ursprünglichere Vorstellungen noch vorhanden, mischen sich mit den neueren, besonders bei den dort ansässigen Menschen.
Speziell die Hylianer sehen sich berufen, für das Gute einzutreten, notfalls auch mit Gewalt und Waffen, und den anderen ein Vorbild zu sein.
Die Dunkelheit und das Böse
Definition
Ein Frevel oder eine Sünde ist ein Verstoß gegen die Göttlichen Gesetze und die aus ihnen resultierende Ordnung. Es handelt sich um Gedankengut, Worte und Taten, die ihnen nicht entsprechen und sich in verschiedenem Maß gegen die Drei Göttinnen, deren Werk und Geschöpfe wenden.
Darunter fallen geringe Verfehlungen, wie Respektlosigkeit und Lüge, ebenso gravierendere, wie ein sittenloses Dasein, Betrug und Diebstahl bis hin zu großem Unrecht, wie Verrat und Mord; oder die Verbotenen Künste in der Magie. Wenngleich solches Verhalten nicht von der bösen Dunkelheit in den Niederhöllen durchtränkt sein muss und einzig auf einen schlechten Charakter zurückzuführen ist, soll es von der Einflüsterung des Bösen beeinflusst sein, durch die Klauen gelenkt, die es nach der Welt und dem Licht reckt, kann die Seele beflecken und für weitere Bosheiten prädestinieren.
Das eigentliche Übel sind die Ausgeburten der Finsternis, das von den Drei Göttinnen in die Niederhöllen gesperrte Böse und alles und jeder, der damit im Bunde ist. Es ignoriert die Unantastbarkeit und Würde der Schöpfung. In der Schwarzmagie werden seine Methoden und Kräfte genutzt, Macht zu gewinnen, über andere, und sie zu schädigen, unter anderem durch Nekromantie oder obskure Rituale. Dämonen sind eine Essenz des Bösen, die feste Gestalt angenommen hat, und sie agieren abhängig von der Intelligenz nach Trieb oder eigenem Ermessen, ohne Rücksichtnahme, und scheren sich nicht um die Göttlichen Gesetze. Jegliche Form des Kontakts mit diesen Wesen hat negative Konsequenzen, und Pakte, die sie gewähren, sind voller Hinterhältigkeit.
Praxis
Wer schlechte Eigenschaften offenbart, Arroganz, Selbstsucht, Neid, Gier, Treulosigkeit, Hass, sich böse verhält oder sich sogar auf das Böse einlässt und seinen Kräften verfällt, tritt vom guten Licht in die böse Dunkelheit. Demjenigen droht, schreitet er weiter fort, dass er nicht mehr umkehren kann, sondern das Heil seiner Seele verspielt und sie unwiderruflich verdirbt, worauf sie nach dem Tod in die Niederhöllen hinabfährt. Reue und strikte Sühne durch gute Taten können helfen, auf den Weg der Rechtschaffenheit zurückzufinden. Je mehr eine Seele allerdings durch Frevel und Sünde Schuld auf sich lädt und tatsächlich von der Finsternis durchdrungen, mit deren Ausgeburten verwoben ist, umso schwieriger ist eine Reinigung, ohne alles auszulöschen.
Für die Schwere der Schuld spielen die Motive eine Rolle. Zwar schützt Unwissenheit vor Strafe nicht, aber wer in Übermut oder Fahrlässigkeit einen Verstoß begeht, kann besser zur Einsicht gelangen, als bei Auflehnung und bewusster Missachtung der Göttlichen Gesetze.
Eine Frage des Standpunkts
Der Zweck heiligt die Mittel, der Grundsatz gilt mit großer Einschränkung und hauptsächlich für Institutionen, die unabhängig für das Gemeinwohl agieren, und trifft umso weniger zu, je weiter sich etwas von den Maßstäben der Hylianer und deren Verbündeten entfernt. Die Todesstrafe, die den Göttlichen Gesetzen eigentlich widerspricht und sehr selten Anwendung findet, zum Beispiel bei extremen Vergehen wie Hochverrat, schwerem Mord oder einer akuten Gefahr, ist daher nicht böse, bewegt sie sich im Rahmen von Recht und Ordnung.
Handlungen aus persönlichem, egoistischen Interesse heraus, die zum Schaden anderer sind, werden dagegen streng verurteilt. Die Gerudos führen ein Leben, das im Königreich Hyrule fremd ist, und es wird nicht unterschieden, ob sie zum Überleben oder zur Bereicherung stehlen und kämpfen, beides ist verwerflich, da sie damit eine ehrbare Arbeit ausschlagen. Solange die Shiekah im Namen der Königlichen Familie von Hyrule zweifelhafte Praktiken für das Gute nutzten, wurde das hingenommen; als der Bund zerbrach, war das Tun nicht länger anerkannt und der furchtsame Respekt ihnen gegenüber wurde zu argwöhnischer Ablehnung.
Monster wie Moblins haben zwar eigene Systeme und Vorstellungen von gut und böse, sind in den Augen der Völker und Stämme jedoch ohne Sinn und Verstand aggressiv und primitiv und stärker dem Bösen zugetan.
Das, was gemeinhin als das Böse angesprochen wird, hält die Auslegung für entscheidend: Das Böse ist aus eigener Sicht nicht böse, sondern wird durch die Notwendigkeit, selbst zu bestehen, oder einen anderen Grund legitimiert. Ein Schwarzmagier kann aus guten Gefühlen wie Freundschaft und Liebe mit der Nekromantie nach Wegen suchen, den Tod zu umgehen; trotzdem bleibt es nach allgemeiner Auffassung ein Vergehen. Alles begegnet dem Bösen mit Vorbehalt und streitet ihm die Daseinsgrundlange ab – zu Recht oder nicht –, wogegen es sich behaupten muss, will es nicht untergehen. Die Mechanismen des Bösen sind anders als die des Guten, schonungsloser, unkonventioneller, weshalb sie nicht zwangsläufig falsch sind. Wer sich mit dem Bösen befasst und solchen Überlegungen hingibt, kann eine Grenze überschreiten und sie alsbald aus den Augen verlieren, so dass eine strikte Trennung zwischen dem Guten und dem Bösen verwischt.